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Unser Eichsfeld

Wollbrandshausen

Wollbrandshausen

An drei Standorten im Landkreis Göttingen soll es im Modellprojekt „stay#dorfkind“ bis zum Jahr 2024 sogenannte demokratische Jugendkulturdörfer geben. Mit dabei sind die beiden Eichsfeld-Gemeinden Rollshausen und Wollbrandshausen, die sich gemeinsam beworben hatten. „Wir haben uns gemeinsam mit Wollbrandshausen für eine Teilnahme beworben“, berichtet Claus Bode, Bürgermeister der Gemeinde Rollshausen. Jetzt teilte er während einer Ratssitzung mit, dass das Gemeinde-Duo aus der Samtgemeinde Gieboldehausen für das Modellprojekt „stay#dorfkind“ des Landkreises Göttingen ausgewählt wurde. Ebenfalls mit dabei sind die Gemeinde Walkenried mit den Ortsteilen Wieda und Zorge sowie die Gemeinde Scheden mit den Ortsteilen Meensen und Dankelshausen.

Die Projektbetreuer des Landkreises stellten nach Bodes Auskunft während der Ratssitzung in Rollshausen das Projekt vor. An drei Standorten im Landkreis Göttingen sollen beim Modellprojekt „stay#dorfkind“ bis zum Jahr 2024 sogenannte demokratische Jugendkulturdörfer aufgebaut werden. Dort soll es in Zukunft durch das Team des Modellprojekts jugendkulturelle Angebote geben. Mit ihrer Teilnahme am Modellprojekt erhoffen sich die beiden Eichsfeld-Gemeinden die Chance, so Bode, die Jugendarbeit auszubauen. Eingebunden werden soll dabei auch die Jugendpflegerin der Samtgemeinde.

Auf die Zusammenarbeit freut sich nach Mitteilung der Landkreis-Pressestelle auch Gemeindebürgermeister Thorsten Freiberg aus Wollbrandshausen. Und auch Christopher Wagner, Vertreter des Bürgermeisters in Walkenried, habe die Entscheidung für seine Gemeinde begrüßt: „Wir von der Gemeinde Walkenried sind begeistert und freuen uns auf das Projekt ,stay#dorfkind’ als tollen neuen Baustein der Angebote in der Gemeinde.“

„Dass der Landkreis die Jugendarbeit in Orten des ländlichen Raums fördert, das können wir selbstverständlich nur sehr begrüßen“, kommentiert Schedens Gemeindebürgermeisterin Ingrid Rüngeling. „Die Aufnahme in das Modellprojekt ,stay#dorfkind’ kann gerade der Jugend, die unter den veränderten und eingeschränkten sozialen Bedingungen der Corona-Pandemie leidet, wieder einen zusätzlichen positiven Impuls geben.“ Die Auswahl der Standorte seit dem Projektstart vor einem Jahr habe einer Landkreis-Mitteilung zufolge „durch eine intensive Sozialraumanalyse an unterschiedlichen Orten“ stattgefunden. Dabei seien die Lebenswelten für das jugendliche Aufwachsen verglichen, Bedarfe ermittelt und Risiken bewertet worden.

„Wir hoffen, dass die demokratischen Jugendkulturdörfer Strahlkraft entwickeln und unser Konzept, wenn es erfolgreich sein sollte, auch von anderen Orten übernommen werden kann“, wird Dirk Glowatz, der für das Projekt zuständige Fachdienstleiter des Bereichs Jugend des Landkreises Göttingen, zitiert. Teil des Konzepts sei es, jungen Menschen über Jugendkulturen wie beispielsweise Musik-, Gaming-, Graffiti- oder Tanz-Angebote einen eigenen Ausdruck zu ermöglichen und so ihre Teilhabe vor Ort zu stärken. Denn würden Jugendliche mit ihrem Ausdruck und ihren Themen sichtbarer und ernster genommen, stärke dies insgesamt die demokratische Kultur in den Orten. Teil des Konzepts sei es, junge Menschen über offene und freizeitpädagogische Angebote zu erreichen. Perspektivisch soll dazu in jedem der Orte auch ein demokratisch gestalteter Treffpunkt für die Jugendlichen entstehen, heißt es in der Landkreis-Mitteilung weiter. Das Modellprojekt „stay#dorfkind“ ist im Themenfeld Rechtsextremismus eines von bundesweit vierzehn Modellprojekten, die bis voraussichtlich Ende 2024 aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert werden. Mit dem Modellprojekt soll dem Landkreis zufolge auch ausprobiert werden, wie die Demokratie im ländlichen Raum durch Jugendkulturarbeit gestärkt und wie durch eine solche Arbeit auch extrem rechten Orientierungen vorgebeugt werden kann. „Gerade junge Menschen sind eine wichtige Zielgruppe, denn sie gestalten langfristig die Zukunft unseres Gemeinwesens“, betont Kreisrat Marcel Riethig. Jugendkulturarbeit in ländlichen Räumen sei dafür ein innovativer und ein vielversprechender Ansatzpunkt. Deswegen investiere der Landkreis Göttingen hier in ein eigenes Modellprojekt. be