Anzeige
Deutsches Theater Göttingen - Journal 7

Warten auf Godot

Warten auf Godot

Geteilt

Irgendwo, am Rand einer Straße, die weder Anfang noch Ende hat, warten die beiden auf Godot, von dessen Erscheinen sie sich viel versprechen, an den sie sich aber kaum erinnern können. Es ist eine sehr vage Verabredung, die die beiden an jenem Ort festhält und im Grunde wissen sie nicht einmal, was sie von Godot wollen, vielleicht ist sein Erscheinen mit einer Art von Erlösung – und sei es nur vom Zustand des Wartens – verbunden. An Godots Stelle erscheinen Pozzo und sein Diener Lucky, zwei Gestalten, die sich gänzlich dem Materialismus hingegeben haben. Lucky zumindest beherrscht die Kunst des Denkens und beweist furios, dass Theologie, Kunst und Philosophie die existenziellen Fragen des Menschseins nicht beantworten können. Zwar wissen auch Vladimir und Estragon nicht, was denn der Sinn ihrer Existenz als Wartende sein könnte, im Warten aber manifestiert sich eine Spur von Hoffnung, dass sie dies noch erfahren könnten. Bis dahin müssen sie sich umwerfend komisch und unterhaltsam die Zeit vertreiben.Regie Erich Sidler Bühne Dirk Becker Kostüme Renée Listerdal Video Moritz Hils Dramaturgie Matthias Heid Mit Bastian Dulisch, Paul Häußer/Spencer Kießling, Roman Majewski, Paul Wenning, Gerd ZinckPremiere2. November | DT–1Weitere Vorstellungen6. Dezember | 27. Dezemberjeweils 19.45 Uhr

Samuel Beckett

Geteilt

Maria Milisavljevic Uraufführung

Warten auf Godot-2

Was macht der intimste Gewaltakt mit einem Menschen? Wie kann das Leben danach weiter gehen? Wer ist noch für einen da, wenn die ganze Welt sich auf die Seite des Täters schlägt? Sie wurde von ihrem besten Freund vergewaltigt und muss nun ihr Leben neu sortieren ohne Freunde, ohne Job und scheinbar ohne Zukunft. Der Einzige, der ihr beisteht, ist ihr verstorbener Vater, der als winziges Pünktchen zurückkehrt, um seine Tochter zu trösten. Maria Milisavljevic blickt in ihrem Stück »geteilt« aus mehreren Blickwinkeln in die Abgründe, die sich nach einer Vergewaltigung auftun und leistet damit einen zarten, wütenden und poetischen Beitrag zur #MeToo-Debatte.

Regie Moritz Beichl Bühne und Kostüme Lukas Kötz Dramaturgie Verena von Waldow Mit Marius Ahrendt, Gabriel von Berlepsch, Anglika Fornell, Rebecca Klingenberg, Felicitas Madl

Premiere
30. November | DT–2

Weitere Aufführungen
6. Dezember | 19. Dezember | 27. Dezember
jeweils 20.00 Uhr