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Traditionelle Werte in Zeiten moderner Anforderungen

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„Die Qualität eines Produktes ist an dem Nutzen zu bemessen, den es dem Menschen bringt.“ Der Grundsatz Otto Bocks fließt bis heute in die Produktentwicklung ein – so auch beim C-Brace, das modernen Ansprüchen gerecht wird. foto: ottobock

Vom Start-up zum Global Player – in der Tageblatt-Beilage zum 100-jährigen Bestehen der Firmengruppe Ottobock haben die Verantwortlichen selbst 100 Jahre Geschichte in einem Schlagwort zusammengefasst, das den Erfolg kaum besser beschreiben könnte.Aus einem Mini-Betrieb wurde in 100 Jahren ein Weltmarktführer dank einem ausgeprägten Unternehmernäschen bei jedem der drei bisherigen Chefs und viel Spaß an Innovationen.„Der Gründergeist bleibt lebendig“, heißt es ebenfalls in der Anzeige der Firma Ottobock. Und auch das ist bezeichnend für das Unternehmen: Viele Sätze, mit denen Otto Bock und Max Näder zitiert werden, könnten auch von Hans Georg Näder oder seiner Tochter Georgia gesagt worden sein. Viele Grundhaltungen haben sich über die Generationen hinweg gehalten. „Humanistische und christliche Werte sind der Rahmen“, sagt Hans Georg Näder, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Ottobock SE & Co KGaA.

Ottobock transponiert die Grundsätze seiner Anfänge über Generationen hinweg in die Neuzeit

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So geht es in der Unternehmenswelt der Firma Ottobock – so sehr Technik, Automatisierung und Digitalisierung auch eine Rolle spielen mögen - immer um den Menschen. War es zu Anfang das Ziel des Firmengründers, Kriegsversehrten schnell zu helfen, um ihnen das Leben zu erleichtern, ist es heute erklärte Aufgabe des Unternehmens, Menschen ein Stück Normalität und Lebensqualität zurückzugeben und für Erleichterung von Abläufen im Arbeitsleben zu sorgen. Am Anfang standen Prothesen aus Passteilen, also Fertigelementen, die auf die Bedürfnisse des jeweiligen Anwenders angepasst wurden, und deren Materialien, Verarbeitungstechniken und Komfort immer moderner wurden. Später kamen immer weitere Produkte hinzu, die für ihre Zeit jeweils die Bezeichnung „High Tech“ verdienten. Zu den Meilensteinen gehörten die ersten myoelektrischen Produkte bereits in den 1960er-Jahren und das CLeg von 1997.

„100 Jahre später steht die technische Orthopädie vor einer disruptiven Transformation der radikalen Digitalisierung“, so Näder. Dies sei als Chance für die Branche zu sehen: Die Modernisierung des Fertigungsprozesses durch den Einsatz von 3-D-Druckern sei insbesondere im Bereich der Prothesensockets, der Cosmetics Covers sowie vieler Orthesendesigns eine Weiterentwicklung, die einen Meilenstein in der technischen Orthopädie darstellen werde.

Prothesen, Orthesen und Rollstühle sind heute allerdings längst nicht mehr die einzigen Produkte aus der Ottobock-Ideenschmiede. Schaut man sich das Exoskelett Paexo an, greifen die Entwickler beispielsweise ein Bedürfnis aus der Arbeitswelt auf, das nicht erst körperlich beeinträchtigte Menschen ansprechen soll, sondern präventiv ausgerichtet ist: Damit die Arbeit über Kopf weniger Probleme bereitet, haben die Entwickler ein System geschaffen, das technische Unterstützung bietet, ohne den Menschen zu ersetzen. Denn Näder sagt – wiederum ganz im Sinne des Großvaters: „Die Qualität eines Produktes ist an dem Nutzen zu bemessen, den es dem Menschen bringt.“

Dass dies auch wirtschaftlichen Erfolg mit sich bringt, lassen die Zahlen erkennen, die das Unternehmen 2018 hervorgebracht hat: Das Jahr wurde zum erfolgreichsten Geschäftsjahr in der 100-jährigen Geschichte. Ein Jahrhundert hat das Start-up zum Weltmarktführer wachsen lassen. Und zum Mentor für andere. Näder hat es sich zur Aufgabe gemacht, Newcomern am Markt auf die Sprünge zu helfen: Sycor, BENObikes, Cinogy, Heimatliebe und Ax-Lightness composites sind nur einige Beispiele. Auch sie gehören zur Ottobock-Familie und atmen damit den 100 Jahre alten Gründergeist – der alles andere als muffig riecht. Vielmehr duftet er nach frischen Ideen, verspielten Gedanken, blitzgescheitem Know-how und vor allem nach einem: nach Zukunft. be