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130 Jahre Göttinger Tageblatt

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser des Göttinger Tageblatts!

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FOTO: RICHTER

Ihre Zeitung blickt auf eine wechselvolle und spannende Vergangenheit zurück. Gegründet 1889, hat das Göttinger Tageblatt die letzten 130 Jahre der Göttinger Geschichte begleitet und in gedruckter, später auch in digitaler Form, festgehalten.Beginnend im alten Verlagsgebäude in der Prinzenstraße hat das Tageblatt erst das Kaiserreich, später die Weimarer Republik und die NS-Zeit überlebt und sich auch nach 1945 als auflagenstärkste Zeitung in Südniedersachsen durchgesetzt. Dabei waren die politischen Parteinahmen der Zeitung nicht immer unproblematisch. Insbesondere die unrühmliche Rolle des Tageblatts vor und während der nationalsozialistischen Herrschaft bedarf auch heute noch einer kritischen Reflexion.Doch nach dem demokratischen Neubeginn und der Neuerscheinung des Göttinger Tageblatts ab 1949 hat diese Zeitung einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, politische und gesellschaftliche Entwicklungen in der Stadt und im Landkreis voranzutreiben und kritisch zu begleiten. Die Studentenunruhen Ende der 60er Jahre, der Mauerfall 1989 und die damit verbundene Rolle Göttingens als erster Anlaufpunkt der DDR-Bürger im Westen oder aktuelle kommunalpolitische Diskussionen, über Landkreisfusionen, Stadthallensanierungen oder Machtkämpfe an der Georg-August-Universität: Stets war und ist das Göttinger Tageblatt eine wichtige Informationsquelle für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt.        

Die wirtschaftliche Behauptung ist für das Tageblatt wie auch für andere regionale Zeitungen seit jeher eine besondere Herausforderung: Waren es früher im stärkeren Maße konkurrierende Zeitungen, so sieht sich das Göttinger Tageblatt gegenwärtig im Konkurrenzkampf mit digitalen Informationsquellen. Sinkende Auflagezahlen und die teilweise bereits zu beobachtende Einstellung ganzer Zeitungen belegen dies. Allerdings ist es gerade in schnelllebigen Zeiten von Fake News, Populismus und zunehmendem Hass im Netz von besonderer Bedeutung, mit der eigenen Tageszeitung auf eine zuverlässige und seriöse Informationsquelle zurückgreifen zu können.

Das Göttinger Tageblatt resigniert auch keinesfalls angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen, sondern findet neue Wege zur Informationsvermittlung. Eine eigene Nachrichten-App, das E-Paper als Alternative zur gedruckten Zeitung und ein täglicher WhatsApp-Newsletter stellen neue und zeitgemäße Angebote dar, mit denen die Leserinnen und Leser über die neuesten Entwicklungen in ihrer Stadt auf dem Laufenden gehalten werden.

Aus diesem Grund bin ich frohen Mutes, dass uns das Göttinger Tageblatt noch viele weitere Jahre begleiten und das öffentliche Leben in Göttingen prägen wird.

Ich wünsche dem Göttinger Tageblatt und seiner Redaktion alles Gute zum 130-jährigen Jubiläum und alles Gute für die Zukunft.

Konstantin Kuhle (FDP)
MdB