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Seeburg

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Der Seeburger See – hier ein Archivfoto – ist derzeit nicht an die Schnellbuslinie 160 zwischen Göttingen und Duderstadt angeschlossen. FOTO (ARCHIV): SCHNEEMANN

Ein Spaziergang an der frischen Luft – das wünschen sich viele Menschen zur Abwechslung von Home-Office und Kontakteinschränkungen. Das eigene Viertel haben viele schon zur Genüge erkundet, viele Göttinger zieht es an touristische Orte der Region wie den Seeburger See. Aber um dort spazieren gehen zu können, setzen sich die meisten ins Auto. Eine Busverbindung gibt es nur über Ebergötzen mit Umsteigszeit. Wenn es nach dem Seeburger Bürgermeister Martin Bereszynski (CDU) geht, sollte sich das ändern: Die Schnellbuslinie Landesbus 160 zwischen Göttingen und Duderstadt sollte nicht einfach an Seeburg vorbeifahren. „Ich sehe den Bus, wenn ich aus meinem Bürofenster schaue – aber einsteigen kann ich nicht“, sagt Bereszynski. Aus seiner Sicht ist es „befremdlich“, dass der Bus an einer touristischen Attraktion wie dem Seeburger See vorbeifahre. Im Nachgang um die Diskussion der zusätzlichen Halte in Seulingen und Waake sei auch Seeburg eine Prüfung wert.

Der Wirtschaftsausschuss des Landkreises Göttingen hatte Ende Januar einstimmig beschlossen, einer Bitte der Samtgemeinde Radolfshausen nachzukommen: Der Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) soll prüfen, ob ein Anschluss der Orte Waake und Seulingen an die L 160 umsetzbar ist – und wenn ja, unter welchen Bedingungen. Wichtig dabei war den Beteiligten aber, dass sich die Fahrtzeit des Landesbusses nicht maßgeblich verändert. „Der Schnellbus muss ein Schnellbus bleiben“, sagt Radolfshausens Gemeindebürgermeister Arne Behre (SPD). Im Falle von Seulingen sei das absolut vertretbar. „Wie in Ebergötzen könnte der Bus kurz die Bundesstraße verlassen, einen Schlenker über die Hauptstraße drehen und zurück auf seine Route“, erklärt er. „Da gehe ich von einer Minute Verlust aus.“

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Der Landesbus sei oftmals leer zwischen Duderstadt und Ebergötzen, vielleicht könne man ihn mit mehr Haltepunkten wirtschaftlicher nutzen. „Wenn Seeburg eine ähnliche Variante finden würde wie Seulingen, wäre das unterstützenswert“, so Behre. Der Halt am See sei schwierig. Der Bus müsse aus Göttingen kommend die Seite wechseln. „Das wäre zu gefährlich.“

Bereszynski betont, dass er mit dieser Überlegung mehreren Anfragen nachkommt: „Wir bekommen als Verwaltung immer wieder die Frage gestellt, wie man den See gut erreichen könnte. Auch die Betreiber von Minigolf und Freibad wären gern besser angebunden.“ Der See werde den ganzen Sommer über von Familien, Studierenden und Senioren besucht. „Wenigstens zur Sommersaison sollte der Außenparkplatz von Bussen angefahren werden.“ Gleichwohl sei die Anbindung von Seulingen an Ebergötzen wichtig, dort steht das Rathaus der Gemeinde – und auch Supermärkte und andere Infrastruktur, die vor Ort fehle, würden durch diesen Halt erreicht. „Ich befürworte diese Busanbindung auf jeden Fall“, so Bereszynski.

Die Entscheidung über die Haltepunkte kann nur nach positiver Prüfung des ZVSN fallen – und dieser muss sich an Vorgaben des Landes halten. Verbandsgeschäftsführer Michael Frömming erklärt: „Als Voraussetzung einer Umsetzung ist die Einhaltung der Vorgaben der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) GmbH zu berücksichtigen, die den L 160 anteilig fördert.“ Waake und Seulingen seien bereits in Prüfung. „Eine Anbindung des Seeburger Sees und weiterer nicht direkt an der Route liegender Haltestellen würde die Kriterien einer schnellen, direkten Linienführung beeinträchtigen“, schätzt Frömming ein. lel