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Zuhause in Bovenden

Mehr als 1000 Jahre alt – und bald auch voll digital

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Beliebtes Ausflugsziel: die Burg Plesse. Foto: Nadine Kuhlemann

Bovenden. Die Burg Plesse ist das Wahrzeichen von Bovenden und ein beliebtes Ausflugsziel für Menschen aus Nah und Fern. Zurzeit ist es aber nicht ratsam, sich mit vielen Menschen an einem Ort aufzuhalten. Wie gut also, dass es die Burg Plesse auch digital gibt…

Die Burg Plesse gilt als Wahrzeichen von Bovenden

Wann genau die Burg gebaut wurde ist nicht überliefert, aber wann sie zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde. Das war 1015 in einem Bericht des Abts Konrad vom Paderborner Kloster Abdinghof. Im 12. Jahrhundert sind die ersten Burgherren zu finden, sie sich „von Plesse“ nannten. Ihren Namen hat die Burg wahrscheinlich daher, dass sie auf einem hellen Felssporn steht – Blässe wurde zu Plesse.

Bereits seit dem 19. Jahrhundert wird daran gearbeitet, die Burg zu erhalten. Schließlich ist sie eine der bedeutendsten Höhenburgen in Südniedersachsen. Natürlich ranken sich um das Bauwerk auch Sagen, etwa um den besonders tiefen Plessebrunnen. Da die „Märchen-Brüder“ Grimm an der Universität Göttingen tätig waren, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch sie die Burg Plesse besucht haben. Sicher ist: Sie haben zwei Sagen veröffentlicht, die auf der Burg Plesse spielen.

Startschuss für die „digitale Burg“

2015 wurde der offizielle 1000. Geburtstag der Burg Plesse gefeiert und dabei fiel der Startschuss für die Digitalisierung der Burg. Das Angebot richtet sich sowohl an alle Burgenfans, aber auch speziell an Fachleute. Ihnen allen soll es möglich sein, die Burg virtuell zu besuchen und Einblick in die Forschungsergebnisse und Dokumente zur Burg Plesse zu erhalten.

Spannende Informationen sind reichlich vorhanden. Denn in vielen Jahren Forschungsarbeit ist es dem Burgenexperten Thomas Moritz gelungen, so manches Geheimnis des über tausendjährigen Bauwerks zu lüften.

Aus „platten“ Karten wurden bereits anschauliche 3D-Ansichten der Verteidigungsanlagen mit Gräben und Wällen. Man kann auch in einem Youtube-Video einen 3D-Rundgang durch die bestehende Burganlage machen. Und es gibt eine 3D-Rekonstruktion davon, wie die Burg Mitte des 17. Jahrhunderts ausgesehen hat. Alles zu finden auf der Homepage www.plesseverein.de. Für die Zeit nach Corona sind auch digitale Angebote vor Ort in der Burg geplant.

Das Digitalisierungsprojekt ist noch lange nicht abgeschlossen. Aktuell wird eine Zusammenarbeit mit der Göttinger Universität und ihrer Bibliothek vorbereitet. Der Verein „Freunde der Burg Plesse“ ist – unterstützt von der Göttinger Bundestagsabgeordneten Gabriele Andretta – dabei, Förderer und Fördergelder für die weitere Digitalisierung der beeindruckenden Burganlage zu finden. Wer den Verein auch unterstützen möchte, findet alle Kontaktdate auf der oben genannten Homepage. Stefanie Arndt