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30 Jahre Kommunale Beschäftigungsförderung

„Man kann mit denen entspannter reden“

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Suana hat Spaß an der Holzarbeit. Zuletzt hat sie mit ihrer Klasse Kistentrommeln (Cajóns) gebaut. FOTO: CB

Für die Jugend vor Ort aktiv

Vorher hat sie die IGS Bovenden besucht. Jetzt ist Suana seit Februar Schülerin der Produktionsschule. Im Unterricht macht ihr die Holzarbeit am meisten Spaß, sagt sie. Und Deutsch.„Es war so, dass ich... Auf der anderen Schule konnte ich nicht richtig lernen und so“, erzählt Suana. Am Anfang sei es schwer gewesen, in der Probezeit sei es „manchmal nicht so gut gelaufen“.Die Schülerin muss selbst grinsen, als sie davon erzählt. An ihre alte Schule möchte sie nicht zurück. „Also von den Freunden her schon“, sagt sie. „Aber sonst nicht, also wenn ich hier rausfliegen würde, dann würde ich nicht an meine alte Schule zurückgehen.“Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, scheint allerdings gering. Im Mai 2019 ist ein Praktikum im Lehrplan vorgesehen – Suana hat bereits ein halbes Jahr vorher eine Zusage für einen Praktikumsplatz.„Ich war die Erste, die einen Platz hatte. Und eine Bewerbung geschrieben hat und so.“ In einem Altenheim hat sie sich beworben. Sie erzählt, dass sie gerne auch im sozialen Bereich arbeiten möchte, wenn sie die Schule beendet hat.Die Schülerin erzählt, dass sie den Umgang an der Produktionsschule schätzt.„Man kann mit den Lehrern hier entspannter reden.“ Auch private Probleme kann sie ansprechen, sagt sie. „Ich bin schon oft hingegangen, wenn ich Stress hatte. Dann habe ich einen Rat bekommen.“

Suana ist 14 und besucht die 8. Klasse der Produktionsschule

Für die Jugend vor Ort aktiv

Das Bundesprogramm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ unterstützt schulabstinente Schülerinnen und deren Eltern beim Thema Schulverweigerung und Schulp¬flicht. Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren können sich kompetente Hilfe holen, wenn der Schulbesuch zum Problem wird.

Die Ursachen von Schulabstinenz können sehr unterschiedlich sein, sodass jeder „Fall“ eine individuelle Herangehensweise erfordert.

„Wichtig sei“, so Projektkoordinator Jürgen Dürr, „dass auf aufkommende Fehlzeiten schnell reagiert wird, damit sich das Verhalten nicht verfestigt und dass Eltern, Schule und die Mitarbeiter/innen des Projekts vertrauensvoll zusammen arbeiten“.

Im Mittelpunkt dabei steht der Schüler bzw. die Schülerin - für ihn oder sie soll die bestmögliche Lösung gefunden werden soll.

Sechs Mitarbeiter/innen an zwei Standorten in Göttingen stehen dafür zur Verfügung. Das Programm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ wird zusammen mit der Jugendhilfe Göttingen e.V. umgesetzt.

Quartierarbeit – flexibel und effektiv

Die BFGoe bietet 32 staatlich geförderte Teilzeitstellen. Bis zu 120 Euro pro Monat können erwerbsfähige Personen, die das Arbeitslosengeld II erhalten, mit gemeinnützigen Tätigkeiten dazu verdienen. Voraussetzung, um eine der Stellen zu erhalten, ist neben dem Leistungsbezug auch ein fester Wohnsitz in der Stadt Göttingen und Interesse daran mit anderen Menschen, und im Stadtteil, zu arbeiten.

Wenn eine der Positionen vakant ist, ist es jederzeit möglich, in das Programm einzusteigen. Für sechs Monate oder länger kann mitgearbeitet werden. Klare Zielsetzung der Maßnahme ist die Verbesserung der Chancen für eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt und der Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit.

Wunderbar vielseitig sind dabei die Einsatzmöglichkeiten – so können Teilnehmer Einblicke in verschiedene Fachbereiche gewinnen, ihre soziale Teilhabe stärken, etwa an Projekten zur Verschönerung des Stadtteils partizipieren und sind so für das Gemeinwohl tätig.

Die BFGoe sichert dabei eine umfangreiche Einarbeitung, sorgt für eine kompetente fachliche Anleitung und legt Wert auf die pädagogische Begleitung. Etwa ein Drittel der der Teilnehmenden gelingt im Anschluss der Schritt in den 1. Arbeitsmarkt.