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Scheunenbrand in Löwenhagen: Zwölf Verletzte und Millionenschaden

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Am Ortsrand von Löwenhagen brennt eine Scheune. Mehrere Feuerwehren sind im Einsatz. FOTO: FEUERWEHR DRANSFELD

Brand in Löwenhagen Ende Oktober: Großeinsatz für die Feuerwehren / Offizielle Warnung vor Atemgiften in der Luft

Löwenhagen. Eine drohende Umweltgefahr, zwölf verletzte Einsatzkräfte und ein Millionenschaden – das ist die Bilanz eines Großbrandes in Löwenhagen Ende Oktober. Menschen aus Ortschaften berichten von einem Knall, wenig später ist weithin eine starke Rauchentwicklung zu sehen. Eine Scheune ist in Brand geraten. Der Einsatz zieht sich bis Sonntagmittag.

Ersten Erkenntnissen zufolge gerät gegen 17.20 Uhr eine 18 Meter mal 24 Meter große Scheune am Ortsrand von Löwenhagen aus bislang unbekanter Ursache in Brand. In dem landwirtschaftlichen Gebäude an der Straße Obere Reihe lagern nach Angaben der Polizei unter anderem mehrere Hundert Tonnen Dünger in Pulverform sowie verschiedene landwirtschaftliche Geräte und Fahrzeuge, darunter ein Mähdrescher, Gabelstapler und Förderbänder.

Wegen der starken Rauchentwicklung und wegen möglicher Gefahrstoffe, die von den brennenden Düngemitteln ausgehen, werden am Nachmittag Anwohner über die Warnapp Katwarn aufgerufen, sofort Fenster und Türen zu schließen sowie Lüftungs- und Klimaanlagen auszuschalten. Eine erneute Warnmeldung wird am späten Abend ausgegeben. Darin heißt es: „Warnung nach Großbrand. Atemgifte in der Luft. Bitte schließen Sie sofort Fenster und Türen“. Aufgrund des sich drehenden Windes müssen etwa gegen 23.10 Uhr die direkt zur Brandstelle anliegenden Anwohner ihre Häuser verlassen. Die Menschen kommen überwiegend bei Bekannten unter.

Im Einsatz sind etwa 94 Feuerwehrkräfte, darunter 31 Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehren aus Dransfeld, Ellershausen, Löwenhagen, Imbsen und Varlosen. Auch die Drehleiter aus Dransfeld ist im Einsatz. Des Weiteren sind zwei Rettungswagen vor Ort. Zum Brandort kommen außerdem zwei Fachberater sowie Kräfte des Feuerwehrtechnischen Zentrums Potzwenden und die Umweltfeuerwehr des Landkreises Göttingen.

Die Feuerwehr lässt die Scheune abbrennen, um zu verhindern, dass mit dem Löschwasser giftige Stoffe in die Kanalisation und damit in die Nieme gelangen.

Der Schaden beläuft sich auf etwa eine Million Euro. Das Scheunengebäude brennt bis auf die Grundmauern nieder.

Insgesamt zwölf Einsatzkräfte werden bei dem Einsatz verletzt: Neun erleiden eine Rauchgas-Reizung, drei ziehen sich Prellungen zu.

Kurze Zeit, nachdem die Feuerwehr den Brandort verlässt, flammen die Trümmer der Scheune erneut auf.

Die Ursache für den Großbrand bleibt wohl für immer ungewiss. Die Flammen hätten sämtliche Spuren zerstört, teilt die Polizei Göttingen mit. Die Ermittlungen werden ohne ein Ergebnis abgeschlossen.