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JAHRESRÜCKBLICK

Feuer in der JVA Rosdorf

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Die Feuerwehr rückt zu einem Brand in einer Zelle in der JVA Rosdorf aus. FOTO: CHRISTINA HINZMANN

Ein Gefangener wird im Juni in seiner Zelle verletzt, nachdem er das Feuer selbst gelegt hat. Zwei Gefangene auf dieser Station müssen evakuiert und woanders untergebracht werden.

Rosdorf. Anfang Juni brennt es in einer Zelle in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Rosdorf. 

Nach Angaben des Rosdorfer Gemeindebrandmeisters Martin Willing kann der in der Zelle untergebrachte Gefangene noch selbst den Alarmknopf drücken. Er wird zwar rechtzeitig aus der Zelle gerettet, erleidet aber eine schwere Rauchgasvergiftung. Er muss ärztlich behandelt werden. Die betreffende Station der JVA wird evakuiert. 

Nach Tageblatt-Informationen soll der Häftling den Brand selbst gelegt haben. „Es sieht wild aus in dem Raum“, bestätigt Stefan Curdt, JVA-Sprecher. Rauch und Ruß haben sich niedergeschlagen. Zwei Personen sind neben dem Verletzten auf der Station untergebracht, eine Station für Sicherheitsverwahrte. Sie werden evakuiert, das heißt, sie werden in zwei unbeschädigten Räumen der Station untergebracht.

Feuerzeuge und Streichhölzer

Die Häftlinge verfügen über Feuerzeuge oder Streichhölzer. Tabak und Kaffee seien Hauptthemen in allen Gefängnissen. „Ohne würde es nicht funktionieren“, meint Curdt. Trotzdem hat es seit Inbetriebnahme 2007 bislang noch kein Feuer gegeben. Curdt tritt auch Gerüchten entgegen, dass in den Zellen für Sicherheitsverwahrung keine brennbaren Möbel gebe und die Fenster nicht zu öffnen seien. „Das Leben in der Haft soll dem Leben draußen angeglichen werden“, erklärt der Sprecher. 

Die anstaltseigene Schreinerei stattete die mehr als 300 Hafträume mit ganz normalem Mobiliar aus wie es auch in jeder Wohnung stehen könnte. Sie versorgten beispielsweise auch Gerichte. Und alles, was sie aus Holz dort herstellen, ist brennbar. Und die Fenster könnten nicht nur gekippt, sie könnten auch komplett geöffnet werden.