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30 Jahre Kommunale Beschäftigungsförderung

Integration durch Austausch

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Bei einem Auslandspraktikum sammeln die Teilnehmer wertvolle Erfahrungen. FOTO: R

„Damit Jugendliche ihren Weg finden“

IdA – Integration durch Austausch: Seit 2009 bestehen Partnerschaften mit anderen europäischen Ländern, für die Teilnehmer des Bundesprogramms eröffnet sich die Möglichkeit, ein etwa zweimonatiges Praktikum im Ausland zu machen.„Die Praktika begleiten wir intensiv“, erklärt Hendrik Abel, Projektleiter des Göttinger Angebots „The challenge abroad“.„Was für viele Abiturienten selbstverständlich ist, oft sogar gewollt und vom Elternhaus gefördert, ist für die Zielgruppe der Jugendberufshilfe eine Herausforderung. Oft waren sie noch nie im Ausland oder sogar außerhalb von Göttingen. Da ist es ein großer Schritt zu sagen, ich traue mir das zu – obwohl ich die Sprache noch nicht spreche.“Das Programm fordert Mobilität und fördert das Selbstbewusstsein. Die Teilnehmer müssen sich nicht nur mit einer fremden Sprache auseinandersetzen, sondern lernen auch eine andere Kultur kennen und begegnen der dortigen Arbeitswelt. Zum europäischen Austausch gehört auch, Gruppen aus den Partnerländern in Göttingen zu empfangen.2018 waren das z.B. junge Menschen aus Slowenien und Griechenland, für die das Göttinger Team Unterkünfte, Praktika und Begleitprogramm organisiert hat. In beiden Richtungen aktiv zu sein, ist nach Erfahrung der Pädagogen eine besonders gute Kombination. 

   

„Damit Jugendliche ihren Weg finden“

Klares Signal: Förderung von Jugendlichen essenziell

Der Übergang von der Schule in eine Ausbildung stellt viele Jugendliche vor Fragen.

Besonders schwierig ist er für diejenigen, die Gefahr laufen, ihren Schulabschluss nicht zu schaffen.

Die Berufseinstiegsbegleitung (BerEb) hilft Schülern beim Erreichen des Schulabschlusses und auf dem Weg in die Ausbildung. Das Präventiv-Angebot wurde 2015 flächendeckend in der Stadt und im Landkreis Göttingen an allgemeinbildenden Schulen mit Hauptschulzweig und an Förderschulen eingeführt.

Pädagogische Fachkräfte bieten Schülern direkt vor Ort in der Schule konkrete Hilfe und persönliche Begleitung an und arbeiten dabei eng mit Lehrern, Eltern und den Berufsberatern zusammen. Die Unterstützung beginnt in der Regel im achten Schuljahr.

Das Interesse der Politik, die Schulabbrecherquote zu senken und Chancen auch für schwächere Schüler zu schaffen, ist groß: Mit 3,5 Millionen Euro fördern die Agentur für Arbeit, Stadt und der Landkreis Göttingen das Projekt.

Aktuell ist das Team der BFGoe an sieben Schulen aktiv und betreut bis zu 120 Schülerinnen und Schüler.

Lorenz Böning, Teamleiter Berufsberatung der Agentur für Arbeit Göttingen, unterstreicht die Bedeutung des gemeinsamen Förderprogramms: „Es geht in dem Projekt um Perspektiven und Chancen. Auch schwächere Schüler können gute Azubis und später gefragte Fachkräfte werden. Auf dem Weg dorthin benötigen sie sicherlich mehr Unterstützung. Aber der Einsatz zahlt sich aus – nicht nur für die Jugendlichen, sondern auch für die Betriebe.“

Die harten Zahlen unterstützen Böning in seiner Aussage: 2016 haben insgesamt 243 Schüler in Stadt und im Landkreis Göttingen das Angebot wahrgenommen. Über 90 Prozent der betreuten Jugendlichen erreichten einen Schulabschluss. Ein Viertel ging direkt in eine Ausbildung über.

Andere wurden an den Berufsfachschulen weiter begleitet. „Deshalb ist die Kooperation mit den Berufsbildenden Schulen grundlegend. Wir wollen den Jugendlichen auch in der Übergangsphase bis in die Ausbildung hinein zur Seite stehen.“, führt Frauke Müller-Brandt aus.

Neustart voraus!

Studium abgebrochen – und was mach ich jetzt?

„Es fiel mir schwer, neue berufliche Ideen zu entwickeln, ich war wie gelähmt,“ erzählt Anna M., die zu dem Schluss kam, dass ihr Strudium nicht das Richtige für sie ist. Über einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) kommt sie zum BFGoe-Projekt „Neustart voraus! – Coaching“. Es richtet sich speziell an Studierende und Auszubildende, die ihr Studium oder ihre Ausbildung abgebrochen haben oder dies in Erwägung ziehen. Zum Kundenkreis zählen aber auch Studienabbrecher, die bereits andere Tätigkeiten aufgenommen haben oder lange arbeitslos waren sowie Personen, die ihre Ausbildung oder Studium abgeschlossen haben. „Ein Studienabbruch heißt häufig, eine Krise bewältigen zu müssen, für die man erst einmal keine Lösung hat”, erklärt Björn Meier-Dinkel, Berater im BFGoe-Team. In Einzelgesprächen wird herausgearbeitet, welche Berufe zu Interessen und Fähigkeiten passen, welche Rahmenbedingungen es gibt. Im Fokus dieses kostenfreien Unterstützungsangebotes steht dann das gemeinsame Herausarbeiten von alternativen Wegen, um in die berufliche Zukunft erfolgreich einzusteigen. „Vielen Studienabbrechern oder -zweiflern fällt es schwer, den Blick nach vorne zu richten, Selbstbewusstsein zu entwickeln und zu erkennen, dass sie viel wert sind, nicht zu alt oder zu unerfahren für den Berufseinstieg. Hier setzen wir mit unserem Coaching an“, schildert Björn Meier-Dinkel. Das Ergebnis überrascht auch Anna M.: „Ich wusste gar nicht, was sich alles kombinieren lässt und mit einem Mal gibt es mehrere Möglichkeiten, die für mich in Frage kommen“, berichtet sie. Die Beratungsstelle ist Teil des Netzwerks „Neustart voraus“, in dem sich BFGoe, Agentur für Arbeit, Kammern, Universität Göttingen und weitere Partner zusammengeschlossen haben. Mit dem „Cafè Neustart“ bietet das Projekt seit Sommer eine direkte Möglichkeit, erste Fragen rund um das Thema Studien- oder Ausbildungsabbruch zu stellen. In Göttingen jeden letzten Mittwoch im Monat, Cafè Inti, Burgstraße 17 , von 14:00 -16:00 Uhr.