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Hof Wiedenbrügge: Bienen in Wollershausen

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Bei Familie Wiedenbrügge in Wollershausen steht die Imkerei im Mittelpunkt. FOTO: FRANKE

Bienen erfüllen eine wichtige Funktion in der Natur. Darüber hinaus produzieren sie süßen Honig. Vor einigen Wochen hat die Saison begonnen – und in Wollershausen hat sich gleich eine ganze Familie der Imkerei verschrieben. Auf dem landwirtschaftlichen Hof Wiedenbrügge hat die Familie schon Ende März die ersten Honigräume auf die Bruträume aufgesetzt. „Wenn die Kirschen blühen, sollte das erledigt sein“, erklärt Regina Wiedenbrügge. „Wir haben unsere Bienen an verschiedenen Standorten in der Region“, erzählt sie. Wichtig sei ein warmes Tal mit wenig Wind. Dazu sollten die Bienen natürlich blühende Sträucher und auch Obstblüten in der Nähe finden. Die ersten Arbeitsschritte für den Saisonstart: die Durchsicht der Bienen, eine eventuelle Säuberung des Stocks, die Erneuerung der Waben und das Aufsetzen des Honigraums.

  

Der Honigraum ist Bestandteil des Bienenstocks beziehungsweise der Beute, wie Imker es nennen. Die Beute setzt sich aus verschiedenen Zargen zusammen, erläutert Klaus Wiedenbrügge. Unten steht der Brutraum, in dem die Königin sitzt. Dort legt die Königin ihre Eier. Auf den Brutraum werden die sogenannten Honigräume aufgesetzt. Die dortigen Waben werden für die Honigproduktion genommen. Im Lauf des Jahres können weitere Honigräume aufgesetzt werden.

2000 Eier pro Tag

„Jetzt sind die Völker noch nicht stark“, sagt Klaus Wiedenbrügge beim Saisonstart vor einigen Wochen. Ein Volk könne aber im Laufe des Jahres auf etwa 30.000 bis 35.000 Tiere anwachsen, denn: „Die Königin legt in der Hauptsaison bis zu 2000 Eier pro Tag.“ Eine Königin könne bis zu fünf Jahre alt werden. Königinnen in der Imkerei werden deshalb in jedem Jahr mit einem anderen Farbpunkt markiert, um ihr Alter bestimmen zu können. Königinnen aus 2020 erhalten etwa einen blauen Punkt.

Hof Wiedenbrügge: Bienen in Wollershausen-2

Das Volk bestimme die Königin, erklärt Klaus Wiedenbrügge. „Die Bienen erkennen, wann die Königin alt ist. Wenn ihre Eiablage schlechter wird, wird sie nicht mehr gefüttert.“ Dann würden fünf bis sechs neue Jungköniginnen herangezogen, von denen die erste ihre Schwestern töte. Im Gegensatz zu den Königinnen haben die gewöhnlichen Bienen ein deutlich kürzeres Leben. „Eine Winterbiene lebt vier bis sechs Monate, eine Sommerbiene nur etwa sechs Wochen.“ In diesen sechs Wochen arbeite sie sehr hart für die Honigproduktion. „Eine Biene produziert einen Teelöffel Honig in ihrem Leben“, berichtet der Imker.

Am Anfang des Jahres würden Bienen Pollen für die Brut aus Winterlingen, Schneeglöckchen und Haselnuss sammeln. „Sie fangen im Januar / Februar an zu brüten“, so Regina Wiedenbrügge. Auch Krokusse seien gute Lieferanten. Die erste große Tracht sei die Kirsche. „Wenn die Trachtpflanzen durch sind, ist der Klee im Sommer wichtig für die Bienen. Ab August dürfen die Tiere dann behalten, was sie sammeln, um sich auf den Winter vorzubereiten.

In die Imkerei Wiedenbrügge ist die gesamte Familie eingebunden. Außer den Eltern Regina und Klaus engagieren sich auch die Kinder Luisa-Marie (22 Jahre), Sören (21) und Valentina (7). rf