Von Axel ArtmannSeulingen. Doppelten Grund zum Feiern gibt es in Seulingen: Das 30-jährige Bestehen des Hofladens Zapfe und die Tatsache, dass Günter Habenicht die 1898 begonnene Familientradition der gleichnamigen Bäckerei und Konditorei seit 20 Jahren fortsetzt. Die beiden Unternehmen nehmen dies zum Anlass, um am Sonntag, 27. Mai, von 11 bis 18 Uhr ein Hoffest mit Dorffestcharakter auszurichten.Rund um die Seulinger Kirche werden mehrere Anziehungspunkte aufgebaut, zu denen auch eine Bühne gehört. Dort spielen ab 11 Uhr die Landolfshäuser Blasmusikanten und ab 13 Uhr die Südtiroler Spitzbuam. Ein weiterer Höhepunkt ist gegen 15 Uhr der Auftritt von Kult-Komiker „Luschi“ Klaus Bömeke, der als Feuerwehrmann Kresse auch einem großen Fernsehpublikum bekannt ist. Für die jüngsten Besucher wird eine Hüpfburg aufgebaut und sie können sich fantasievoll schminken lassen. Hinzu kommen kulinarische Angebote von gegrillten Spezialitäten über Mettwurst- und Schmalzbrote, Kaffee und Kuchen, Waffeln und Pizza bis zu Popcorn.
Gemeinsam in Seulingen
Zusätzlich gibt es auf dem Hof von Zapfe, Hauptstraße 27, noch einen kleinen Getränkestand und einige Grillangebote. Interessierte haben während des Hoffestes die Gelegenheit, das im vergangenen Jahr gebaute und in Betrieb genommene Schlachthaus besichtigen und sich von einem Gesellen erklären lassen.
Ulrich und Beate Zapfe haben die Gesellschaft bürgerlichen Rechts im Jahre 1988 gegründet und damit begonnen, gewerblich Hausmacherwurst herzustellen und zu vertreiben. Vertrieben wurden auch Hofprodukte wie Kartoffeln und Eier. 1997 entstand der Hofladen heutiger Art. Zuvor hatten Zapfes bereits 1990 Schlachtanlagen sowie Produktions- und Reiferäumen gebaut. Ein Jahr nach Eröffnung des Ladens schafften sie ihren ersten Wurstverkaufswagen mit Kühltheke an. 2004 wurde im Außenbereich am Siedlerweg ein Tretmiststall gebaut, in dem die Schweine auf Stroh gehalten werden.
2005 begann Zapfe, eine Fleischerlehre zu absolvieren, ein Jahr nach der Gesellenprüfung entschied er sich, die Meisterprüfung abzulegen, seit 2009 arbeitet er im Betrieb. „Wir machen alles von Hausmacherwurst über Fleisch und Würstchen bis zu Aufschnitt und Fleischsalat“, erklärt Zapfe. „Wir haben das volle Sortiment, das zu einer Fleischerei gehört, alles aus eigener Schlachtung, aus eigener Herstellung“, fasst er zusammen. Für dieses Jahr sei noch der Aufbau eines Online-Shops geplant.
Seit Generationen ist das Bäckerei- und Konditorei-Geschäft von Günter Habenicht ein Begriff in der Region, das er 1998 von seinem Vater Alfred Habenicht übernahm. Andreas Nachtwey und damit dessen Onkel hatte den Betrieb im Jahre 1895 als Bäckerei gegründet. Er wurde von seinem gleichnamigen Sohn fortgeführt. Nachdem er im Zweiten Weltkrieg gefallen war, setzte Alfred Habenicht die Geschicke des Betriebes als Bäckerei fort.
1998 eröffnete Günter Habenicht, der 1990 seine Meisterprüfung in Hannover abgelegt hatte, die heutigen Verkaufsräume in der Hauptstraße 25, durch den sich die Verkaufsfläche vergrößerte und ein Café integriert werden konnte. Es werde ebenso wie die Sitzplätze im Außenbereich sehr gut besucht, erklärt Sabine Habenicht. Das Geschäft führt ein reichhaltiges Sortiment an Brot, die gesamten Eichsfelder Kuchenspezialitäten mit verschiedenen Obstsorten, weitere Küchenstücken, täglich eine große Auswahl an frischen Sahneschnitten und Sahneröllchen mit unterschiedlichen Inhalten.
Jeder Tag gibt es einen „Tagestipp“ von Plunder bis zu Apfeltaschen. Hinzu kommen eine große Snackpalette, frisch belegte Brötchen sowie dienstags und donnerstags auch Pizza. Für Feierlichkeiten können Torten bestellt werden. Zigaretten, Zeitschriften, frisch gemahlener Kaffee und ein Sortiment an Handelswaren wie Zucker, Milch und Eier runden das Programm ab.
Zum Jubiläum wird ein spezielles Sommerbrot kreiert, das gut zum Grillen geeignet sei, kündigt Habenicht an und ergänzt: „Beim Kauf gibt es eine Tasche gratis dazu“. Seit Mittwoch, 23. Mai, gebe es jeden Tag ein Jubiläumsbrot. Mit dem Jubiläumsprogramm möchten beide Firmen ihren Kunden danken. Zugleich möchten sie auch neue Kunden auf ihre Angebote aufmerksam machen.