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Unser Eichsfeld

Hilkerode

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Michael Skupski. Foto: R

Langenhagen

Die Schule ist die Visitenkarte eines Dorfs. Sie muss immer gut aussehen, meint Hilkerodes Ortsbürgermeister Michael Skupski. Er hat deshalb die Gründung der Elterngruppe „Farbe und Pinsel“ initiiert. Ganz verblichen waren die Verkehrslinien auf dem Schulhof der Hilkeröder Paul-Maar-Grundschule. „Wir müssen etwas tun“, sagte Skupski im vergangenen Sommer zum Vater eines der Grundschüler, Guido Böning. Der sprach andere Eltern an. Am Ende waren erklärten sich zwölf Hilkeröder Paare bereit, mit anzupacken. Der Bauhof der Stadt Duderstadt stellte Farbe. „Wir mussten sehr schnell arbeiten, da die Farbe bereits nach wenigen Minuten trocken war“, erinnert sich Skupski an den heißen Sommernachmittag. Gemeinsam mit den anderen kroch er damals auf dem Boden herum. Als am Ende noch Farbe übrig war, zogen die Eltern auch noch vier Tempo- 30-Markierungen auf den Straßen im Ort nach. „Im vergangenen Oktober nahmen wir uns dann die Schulgaragen vor“, erzählt der Ortsbürgermeister. Ganz schlimm sahen sie damals aus. Die Elterngruppe rupfte das Unkraut heraus, das aus dem Mauerwerk wucherte. Vorhandene Risse wurden gereinigt und verputzt. Eltern kärcherten die Wände und strichen sie weiß. Die Farbe kam wieder vom Bauhof.

    

Im Juli trifft sich die Gruppe zu ihrem dritten Arbeitseinsatz. Diesmal werden die drei Metalltore der Schulgaragen abgeschliffen und grundiert. Im September kommt dann die Duderstädter Projektmanagerin und Künstlerin Susanne Bednorz von der Stadtentwicklungsinitiative Duderstadt 2030 nach Hilkerode. Sie will die Garagen bunt bemalen. Figuren aus den Büchern des Kinderautoren Maar sollen sie zieren, darunter Sams und das Kängeruh. Ein Entwurf ist bereits fertig und liegt Maar vor. Er muss ihn noch freigeben.

Auch das war eine Idee der Elterngruppe. Der Ortsrat weigerte sich allerdings, für ein städtisches Gebäude Geld zur Verfügung zu stellen. Den Tageblatt-Bericht darüber entdeckte der Bamberger Autor im Internet und rief die Schulleiterin an. Spontan spendete er 500 Euro. Damit konnte die Schule Bednorz den Auftrag erteilen. „Wenn die Eltern wollen, dürfen sie mitsprayen“, berichtet Skupski. Die Kunstwerke werden während des Schulfestes fertiggestellt. Wahrscheinlich kommt Maar aus diesem Anlass nach Hilkerode.

Die Arbeitseinsätze haben die Eltern zu einer Gruppe zusammengeschweißt. Am Umzug anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Hilkeröder Carnevals Vereins nahmen sie mit eigenem Wagen teil. In Regenbogenfarben gewandet warben die Peace Makers für „Skupski for President“.

Der Ortsbürgermeister hat auch dafür gesorgt, dass Geschäftsleute aus dem Ort der Schule acht Tablets spenden. Zehn hatte die Schule bereits von einem Unternehmen gesponsert bekommen. Sie reichten aber nicht aus, um sie im Unterricht einsetzen zu können.

Skupski kümmert sich auch sonst darum, dass das Dorf ordentlich aussieht. Mit den Heimat- und Verkehsverein hat er vor einem Jahr die zugewucherte Kullertreppe wieder auf Vordermann gebracht. In nächster Zeit ertüchtigt der Verein mit Geld vom Ortsrat die Hinweistafeln des Waldlehrpfads. mic

Langenhagen

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Vermittelten ein Stück Heimat: Organisationsteam des VfR Langenhagen. Foto: HARTWIG

Einen Teilnehmerrekord hat die Veranstaltung „Wandern mit anderen“ verzeichnet, die der VfR Langenhagen im Mai ausrichtete. 872 Personen, darunter 49 Kinder, machten mit.

Gut 20 Grad war es warm. Die Sonne schien. Über optimales Wanderwetter konnte sich das gut 70-köpfige Team um Willi Ballhausen und Aloys Hillebrand freuen. Aus allen Teilen des Landkreises steuerten Wanderfreunde den 500-Einwohner- Ort im Eichsfeld an. An die 20 Feuerwehrkameraden um Ortsbrandmeister Dietmar Nodschak wiesen die 400 Autos ein. „Eine logistische Herausforderung, die wir auch schon bei anderen Groveranstaltungen bewältigen mussten“, erklärt Nodschaks Stellvertreter, Christoph von Hammerstein. Landwirte hatten unbürokratisch Wiesen zur Verfügung gestellt, die sich am Morgen rasch füllten.

Drei verschiedene Routen hatte Willi Dreimann, der Wanderbeauftrage des Sportvereins, ausgearbeitet. Gemeinsam mit Benno Ballhausen war er für die Strecken verantwortlich. „Um die Gäste zu betreuen, haben wir das ganze Dorf mobilisiert. Die Zusammenarbeit der Vereine ist in Langenhagen Ehrensache“, berichtet Andreas Schwarze, der sich gemeinsam mit Maria Gatzemeier um die Verpflegung kümmerte.

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Drei mit jeweils fünf Personen besetzte Stände gab es. Teilnehmer konnten sich mit Kuchen, aber auch mit Mettwurst-, Käse- und Schmalzbroten stärken. „Besonders die Eichsfelder Stracke kam gut an“, beobachtete Schwarze. Sein Eindruck: „Wir konnten ein Stück Heimat vermitteln.“ Am Versorgungspunkt Birkenallee besuchten Gäste die Assisi-Kapelle und die Grabstätte von Heinz Sielmann. Dessen Stiftung informierte über ihre Arbeit. Am zweiten Stopp präsentierte sich das Grenzlandmuseum Teistungen.

Die verschiedenen Strecken führten unter anderem an der kleinen Talsperre und dem einstigen Standort einer Luftabwehr-Radaranlage aus dem Zweiten Weltkrieg vorbei. Ein Teil der Wanderer ging auf dem ehemaligen Kolonnenweg entlang der innerdeutschen Grenze.

Der VfR erwirtschaftete beim Wandertag einen Gewinn, den er für die Jugendarbeit verwendet. Der Verein hat mehrere Abteilungen. Beim Fußball wurde eine Spielgemeinschaft gebildet. Es gibt Freizeittennis und Tischtennis, Männer- und Kinderturen sowie Damengymnastik. Auch Dart spielen Vereinsmitglieder. Eine eigene Wanderabteilung besitzt der VfR nicht. Gemeinsam mit anderen Vereinen im Ort richtet er jedoch jedes Jahr zwei Wanderungen aus. An der im Januar oder Februar beteiligen sich im Schnitt 40 Personen. Zum Wandertag im Herbst kommen rund 100 Bürger. Von der Ausrichtung der Großveranstaltung hat sich der Verein auch eine Stärkung dieses Bereichs erhofft.

Wandern mit anderen ist eine Veranstaltung des Kreissportbundes Göttingen-Osterode, die es seit zehn Jahren gibt. Die Organisation der sieben Sonntagswanderungen übernimmt jeweils ein Verein: TSV Bremke/Ischenrode (28. April), VfR Langenhagen (19. Mai). SV Rot-Weiß Harste (16. Juni), SV Concordia Beuren (30. Juni), WSV Südharz (25. August), TSV Hammenstedt (8. September) sowie der SV Fortuna Werxhausen (29. September). mic

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