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Ortsbürgermeisterin Sterr: „Nachbarschaftshilfe in Grone funktioniert gut“

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Außenansicht des Nachbarschaftszentrums in Grone Süd – ein Sinnbild für die Nachbarschaftshilfe, die während der Corona-Zeit in Grone laut Ortsbürgermeisterin Birgit Sterr gut funktioniert. FOTO: HINZMAN

Von Grone aus in die Ferne – Tipps von örtlichen Reise-Experten

Grone. Im Göttinger Stadtteil Grone normalisiert sich das Leben ganz langsam wieder – auch mit der Bedrohung durch Covid-19. Vorsichtsmaßnahmen wurden getroffen, um den Kunden eine große Sicherheit zu bieten, aber auch Umsatzeinbußen und Probleme treten auf. 

Ortsbürgermeisterin Sterr zu den Folgen der Pandemie / Unternehmen stehen vor Herausforderungen

Grones Ortsbürgermeisterin Birgit Sterr beobachtet die Szenerie, ob im „Kauf Park“, in dem Geschäfte wie die Fleischerei Look ihre Waren anbieten, ebenso wie im Altdorf oder dem Industriegebiet, sehr genau. „Die Bedeutung und Wertschätzung von alltäglichen, selbstverständlichen Dingen haben sich verändert“, sagt Sterr. Der persönliche Austausch, die sozialen Kontakte und letztlich die Bewegungsfreiheit würden mehr geschätzt. „Die spontanen Hilfsangebote, vom Einkaufen über Spenden und Mund-Nasen-Masken-Nähen, haben gezeigt, dass die Nachbarschaftshilfe in Grone gut funktioniert.“

"Nachdem es zeitweise ruhiger war, haben wir jetzt wieder gut zu tun."

Michael Viole, Inhaber des Autohauses Viole

Der Ortsrat konnte bei der Koordination von Nachbarschaftshilfe und anderen Unterstützungsmaßnahmen behilflich sein. So konnte etwa die Mehrzweckhalle Grone zur Verfügung gestellt werden. Gratulationen zu Ehejubiläen und Geburtstagen ab 90 Jahren würden derzeit mit Abstand und dem Überreichen eines Blumenstraußes vor der Wohnungstür vorgenommen.

Eindrücke aus der Wirtschaft

„Früh haben wir Schutzmaßnahmen im Autohaus ergriffen und hatten so keine Probleme, die notwendigen Materialien zu bekommen“ sagt Michael Viole, Inhaber des gleichnamigen Autohauses an der Industriestraße. So gibt es hier neben Plexiglasscheiben und Desinfektionsmittelspendern zur Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern noch weitere Maßnahmen: Bei Reparaturen ist das Tragen von Einweghandschuhen Pflicht, Sitz-, Lenkrad- und Schaltknaufüberzieher werden angebracht. Die Auftragsannahme erfolgt am plexiglasgeschützen Ersatzteiltresen, in einem desinfizierten Edelstahlbehälter werden Schlüssel und Fahrzeugpapiere entgegengenommen. Bezahlt werden soll mit EC-Karte. Zudem hat das Unternehmen einen Hol- und Bringservice eingerichtet. „Nachdem es zeitweise ruhiger war, haben wir jetzt wieder gut zu tun“, berichtet Viole.

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Grones Ortsbürgermeisterin Birgit Sterr trägt Maske. FOTO: R

Neben der Minigolfanlage befindet sich das Restaurant Schnitzelparadies. Hier ist im Biergarten Platz für 80 Gäste, ebenso viel wie im Innenraum. „Wir können unsere Tische so stellen, dass ein Mindestabstand von zwei Metern problemlos eingehalten werden kann, und selbstverständlich werden alle geforderten Hygienebedingungen, wie das Tragen von Mund-Nasenschutz und von Handschuhen durch die Servicekräfte, eingehalten“, sagt Inhaber Uwe Kretzschmar. „Der Lieferservice wurde wieder eingestellt, aber gerne können unsere Gäste sich ihre Speisen abholen“, sagt Kretzschmar, der auf gutes Wetter hofft und darum bittet, dass alle Gäste immer telefonisch Plätze reservieren.

Mangel an Aufträgen und Ausrüstung

Die Auswirkungen der Covid19-Pandemie hat auch das Groner Unternehmen Elektro-Weitemeier deutlich gespürt. „Die privaten Kunden haben ihre Aufträge storniert oder verschoben. Sie wollen erst wieder Sicherheit haben“, sagt Gustav Weitemeier. „Über die Hälfte meiner Aufträge sind weggebrochen.“ Jetzt gehe es langsam wieder los: Neue Aufträge kämen rein, sagt Weitermeier, der natürlich auch mit Mund-Nasenschutz zum Kunden kommt. „Für einen Brillenträger ist das natürlich etwas beschwerlich. Ich hoffe, dass wieder schrittweise die Normalität eintritt.“

"Wir können derzeit nur noch gute Sachen annehmen."

Ernst Simme, Abteilungsleiter des Gebrauchmöbelkaufhauses

Ein anderes Problem zeigt der Groner Maler- und Lackierermeister Helge Montag auf: „Seit Februar bekommen wir keine adäquate Schutzausrüstung wie Atemschutzmasken der Kategorien FFP 2 oder 3. Diese würden allerdings für bestimmte Arbeiten benötigt.

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Schutzmaßnahmen im Autohaus Viole – auf Hygiene wird besonders geachtet. FOTO: R

Die Auswirkungen der Krise spürt auch die Neue Arbeit Brockensammlung. Sowohl im Gebrauchtmöbelhaus an der Levinstraße, als auch in den Zweigstellen KIM (Angerstraße 1c) und „Klamotte“ (Weender Landstraße 41) ist die Auswahl aktuell besonders groß. „Die Menschen haben die Zeit genutzt und besonders viele Sachen abgegeben. Wir können derzeit nur noch gute Sachen annehmen“, sagt Ernst Simme, Abteilungsleiter des Gebrauchmöbelkaufhauses, das derzeit von Montag bis Freitag jeweils zwischen 10 bis 18 Uhr geöffnet hat. „KIM“ hat seine Türen momentan montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr und die „Klamotte“ aktuell von 11 bis 16 Uhr geöffnet. „Selbstverständlich besteht in allen Läden Masken- und Abstandspflicht, Desinfektionsmittel steht bereit, und der Einlass ist limitiert“, sagt Simme – und betont die große Wichtigkeit der Nachhaltigkeit auch beim zukünftigen Handeln.

Ortsbürgermeisterin Sterr wünscht sich indes, „dass die Menschen weiterhin achtsam mit sich und den Mitmenschen umgehen und alle Menschen, aber vor allen Dingen die Kinder, die Isolation von Freunden und Schulkameraden gut verkraften.“ Auch Sterr fehlen die „normalen“ sozialen Kontake: „Die Umarmungen meiner Kinder und Enkelkinder ganz besonders.“ Von Frank Beckenbach

Von Grone aus in die Ferne – Tipps von örtlichen Reise-Experten

Was bis vor wenigen Wochen noch unmöglich schien, ist wieder möglich: Urlaub im Sommer 2020. „Wer seinen Sommerurlaub an der Küste oder in den Bergen verbringen möchte, sollte bald buchen. Denn die Nachfrage nach den beliebtesten deutschen Urlaubsregionen schießt gerade durch die Decke, und die Zahl der Betten, die angeboten werden dürfen, ist wegen Corona begrenzt“, sagt Stephanie Ahrens, Mitarbeiterin des Reisebüros Bühler im Posthof, einer von zwei Niederlassungen der Bühler-Gruppe in Göttingen. Auch Geschäftsreisen würden wieder vermehrt nachgefragt. Die Bühler-Mitarbeiter verfolgen derzeit sehr genau, in welche Urlaubsgebiete im In- und Ausland gereist werden kann – und was dabei beachtet werden muss. „Jetzt melden sich zunehmend Kunden, die bisher noch keine Reise für diesen Sommer geplant hatten“, sagt Ahrens. Die Veranstalter, Hotels und Fluggesellschaften hätten umfangreiche Hygieneregeln entwickelt, Maßnahmen vorbereitet und Mitarbeiter geschult, um die Sicherheit ihrer Gäste zu gewährleisten. „Wer ein bestimmtes Hotel oder Ziel buchen möchte, der sollte sich jetzt um seinen Urlaubswunsch kümmern. Einige Veranstalter bieten befristet Sonderbedingungen für Neubuchungen, bei denen man bis 14 Tage vor der Reise kostenfrei stornieren kann“, so Tourismus-Expertin Ahrens. Teilweise gelte dies sogar für Reisen mit Abreise bis zum Oktober 2021.