Anzeige

Gieboldhausen

Gieboldhausen Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

So funktioniert eine Ampel: Uwe Sommer von der Verkehrswacht im Kindergarten in Seeburg. FOTO: RICHTER

Wollershausen

Ein unfallfreier Straßenverkehr ist die Vision der Verkehrswacht Gieboldehausen. Seit zehn Jahren konzentiert sich der Verein dabei auf die Präventionsarbeit mit Kindern und Senioren.„Jeder tödliche Verkehrsunfall verursacht großes menschliches Leid“, sagt Uwe Sommer, der vor zehn Jahren den Vereinsvorsitz übernahm. Er wolle mithelfen, das zu verhindern, erklärt der gelernte Bankkaufmann. Als man ihm den Vorsitz angetragen habe, sei seine Tochter noch klein gewesen. Das habe ihn damals bewogen, der Bitte zu entsprechen.

    

Gieboldhausen -2

„Seither habe ich verschiedene Moderatoren-Lehrgänge besucht, um mich auf die Arbeit mit Vorschulkindern vorzubereiten“, berichtet Sommer. „Kinder im Straßenverkehr“ heißt das Programm, das die Verkehrswacht seit fünf Jahren in Kindertagesstätten der Samtgemeinde Gieboldehausen sowie in angrenzenden Orten wie Ebergötzen oder Waake anbietet. Mehrere Verkehrswacht-Helfer kommen dabei für einen Vormittag in eine Kita, die sie eingeladen hat. „Wir bringen den Kleinen unter anderem bei, wie wichtig es ist, sich im Auto anzuschnallen“, berichtet Raimund Hobrecht, der seit Gründung des Vereins vor 40 Jahren Kassenwart ist. Es gibt einen Gurtschlitten, mit dem sie bei einem Tempo von zehn Kilometern pro Stunde eine Vollbremsung machen. Die nicht angeschnallte Puppe fliegt den Kindern im hohen Bogen entgegen. So etwas bleibt hängen.

„Am Beispiel von zwei hartgekochten Eiern demonstrieren wir, wie sehr ein Helm beim Radfahren oder Skaten den Kopf schützt“, sagt Sommer. Das Ei mit Styroporhelm übersteht einen Sturz unbeschadet, das ohne Helm nicht. Beeindruckt sind die Kinder von der Dunkelkammer. Dort können sie erleben, wie schlecht ein Kind ohne Leuchtweste und Reflektoren am Ranzen im Licht einer Taschenlampe zu sehen ist. Auch das Verhalten an der Ampel und am Zebrastreifen wird geübt.

„2000 Kinder haben wir in den vergangenen fünf Jahren mit unseren Verkehrssicherheitstagen erreicht, die wir im Laufe eines Jahres jeweils rund zehn Mal anbieten“, berichtet Sommer. Hinzu kämen etwa 500 bis 1000 Erwachsene bei Elternabenden, die jeweils im Anschluss durchgeführt würden.

2000 Kinder haben wir in den vergangenen fünf Jahren mit unseren Verkehrssicherheitstagen erreicht.

„Unser zweiter großer Tätigkeitsbereich ist die Arbeit mit Senioren, die noch mobil sind“, erzählt Sommern. Die Verkehrswacht arbeitet dabei eng mit den Seniorenbeauftragten der Gieboldehäuser Mitgliedsgemeinden zusammen. So kommen die Kontakte zu Seniorenkreisen zustande. Dort referiert dann der Verein. „Große Unterstützung bekommen wir dabei von Rüdiger Iden, einem pensionierten Polizisten aus Duderstadt“, betont der Vorsitzende. 500 Senioren habe der Verein in den vergangenen Jahren erreicht.

Das alles meistert der Verein mit einer Hand voll aktiver Mitglieder. „28 Privatpersonen, vier Firmen und elf Kommunen gehören der Verkehrswacht an“, sagt Kassenwart Hobrecht. „Wir haben unsere Mitgliederzahl in den vergangenen zehn Jahren gehalten“, freut sich Sommer. Neue Mitglieder zu gewinnen, gestalte sich nicht einfach. Die Eltern zum Beispiel seien in der Regel von der Verkehrswacht begeistert, zum Mitmachen entschlossen habe sich in seiner Zeit jedoch nur eine Mutter. mic

Wollershausen

Gieboldhausen -3
Fliegt einmal im Jahr für eine Woche zum Radfahren nach Mallorca: Velogruppe des SV-Wollershausen. FOTO: R

Zum gemeinsamen Radfahren trifft sich seit der Jahrtausendwende immer während der Sommerzeit montags um 17 Uhr die Velogruppe des Sportvereins Wollershausen.

„Wir haben keine Leistungsabsichten oder Wettkampfbestrebungen“, betont Reimund Höche, der Ansprechpartner der 15-köpfigen Gruppe. Die Freude am Radfahren habe sie zusammengebracht. Gemeinsam wollten sie sich an der frische Luft gelenkschonend bis ins gesetzte Alter sportlich betätigen. Zwischen 34 und 69 Jahren seien die Teilnehmer alt.

„Wir legen jeweils mindestens 30, zum Teil auch 55 Kilometer in anderthalb bis zwei Stunden zurück“, erzählt Höche. Das Tempo sei mit 18 bis 23 Kilometern pro Stunde sportlich. Unter den Teilnehmern sei ein aktiver Fußballer und ein Marathonläufer. Um mizuhalten, nutzten einige der Älteren Pedelecs. So glichen sie das unterschiedliche Leistungsniveau aus. Das bilde die Grundlage für den Zusammenhalt der Gruppe.

Das lobt der Vorsitzende des Sportvereins, Thomas Weber. Die E-Bikes ermöglichten es den Älteren, längere und anspruchsvollere Touren gemeinsam mit den Jüngeren zu machen. Somit biete der Verein ein an alle Mitglieder gerichtetes Breitensportprogramm, bei dem der Spaß neben der gesundheitsfördernden Bewegung im Vordergrund stehe.

Gieboldhausen -4

„Die meisten von uns fahren 28er-Treckingräder“, berichtet Gruppenleiter Höche. Auch alltagstaugliche Mountainbikes (ATB) kämen zum Einsatz. Rennrad fahre dagegen niemand, weil die Gruppe nicht nur geteerte Wege, sondern auch geschotterte Pisten nähme oder im Wald fahre. Weil es in unwegsamem Gelände schon mal zu Stürzen komme, trügen alle einen Helm.

„Wir führen Buch über unsere wöchentlichen Touren“, erzählt Höche. 800 bis 1055 Kilometer würden sie während des Sommers zurücklegen. Im Anschluss an die Fahrten träfen sie sich reihum bei Teilnehmern privat auf ein Bier. Einmal pro Sommer organisiere die Gruppe eine Übernachtungstour. An beiden Tagen führen sie jeweils innerhalb von sieben, acht Stunden 90 bis 125 Kilometer. Am nächsten Tag gehe es die gleiche Strecke wieder zurück. So seien sie bereits nach Hannover gefahren. Auch den Weser- und den Werraradweg hätten sie genutzt. In diesem Jahr sei ein Abschnitt auf dem Fuldaradweg geplant. Sie wollen in Bad Karlshafen starten und nach Melsungen fahren.

„In den vergangenen vier Jahren sind zudem einige von uns zusammen für eine Woche zum Radfahren nach Mallorca geflogen“, erzählt Höche. Die Harmonie und der Zusammenhalt in der Gruppe sei „hervorragend“. „Während des Winterzeit ruht der Radsport wetterbedingt“, sagt der Gruppenleiter. Abends werde es bereits früh dunkel. Da lasse es sich nicht in der Gruppe fahren. Einige gingen in der Zeit ins Fitnessstudio, andere in die Sauna.

Von einem „gewachsenen Zusammenschluss von Vereinsmitgliedern, die Spaß an der Bewegung haben“, spricht der Vereinsvorsitzende Weber. Die Teilnehmerzahl sei in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Heute bilde die Velogruppe neben den Fußballern die größte Sparte im 1972 gegründeten Verein mit seinen 120 Mitgliedern. mic