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Gesundheit: Physiotherapeuten

Knick-Platt-Füße bei Kindern

Knick-Platt-Füße bei Kindern

Physiotherapie kann Fehlstellungen ausgleichen

Mindestens 30 bis 40 Prozent aller Kinder haben in sehr jungen Jahren Knick-Platt-Füße. Das liegt am Wachstum der unteren Extremitäten und ist bis zu einem Alter von etwa sechs Jahren normal. Später erfolgt ein spontaner Ausgleich. Wann Knick-Platt-Füße nicht mehr „normal“ sind, wie man das diagnostiziert und was dann zu tun ist - darüber informierte PD Dr. med. Renée Andrea Fuhrmann auf dem 13. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportmedizin.

„Es ist schwierig, die Kinder herauszufischen, bei denen eine Behandlung wirklich nötig ist“, so Fuhrmann. Aber bis zum 14. Lebensjahr müsse man das herausfinden, im Optimum zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr. Eine klinische Untersuchung mit speziellen Tests würde meist schon Licht ins Dunkel bringen: Die Kinder müssen auf Zehenspitzen gehend von hinten betrachtet werden. Dabei schätzt der Facharzt ein, ob die Muskulatur in der Lage ist, die Fehlstellung auszugleichen. Ist dies nicht der Fall, müssen die jungen Patienten zunächst in der Physiotherapie genau diese Muskeln trainieren. Als nächster Schritt eignen sich propriozeptive Einlagen. Fuhrmann: „Das sind die Einlagen mit den vielen kleinen ,Knubbeln'. Durch eine Stimulation an den richtigen Stellen wird auch dadurch angeregt, dass sich die Muskulatur wieder richtig aufbaut.“ Bevor das Wachstum der Kinder in die Schlussphase geht, die Deformität zunimmt und gegebenenfalls sehr schmerzhaft ist, könne auch eine Operation in Betracht gezogen werden. Die Expertin warnt: Werden Knick-Plattfüße, nicht erkannt und behandelt, kann es irgendwann zu extremen Schmerzen und aufwändigen knöchernen Korrekturen kommen.                  gots/star