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Jahresrückblick 2018

Die Stadthalle bleibt ein Kachelofen

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Stadthallensanierung: der Siegerentwurf. GRAFIK: SOLL SASSE ARCHITEKTEN

Trubel um Titanwurz

Von Britta Bielefeld Göttingen. Seit dem 19. November ist die Stadthalle Göttingen geschlossen, einen Tag zuvor geht dort das letzte Konzert vor der Sanierung über die Bühne. Der norwegische Saxofonist Jan Garbarek ist der letzter Künstler, der mit seiner Band in der Stadthalle zu hören ist. Die nächsten zwei Jahre lang wird der von den Göttingern gerne „Kachelofen” genannte Bau saniert. Ein Mammutprojekt. Im Februar setzt sich bei einer Bürgerbeteiligung der Entwurf der PFP Architekten durch. Knapp 50 Prozent der Teilnehmer, die den Entwurf bewerten, stimmen für „Gefällt mir“. Allerdings stellt sich später heraus, dass dieser Entwurf den Kostenrahmen massiv sprengt. Im April entscheidet sich die Jury dann geschlossen für den Entwurf von Soll Sasse Architekten aus Dortmund, deren Entwurf auch die alten Fassadenelemente beinhaltet. Die Stadthalle darf also ein „Kachelofen“ bleiben.

Letztes Konzert im November / Sanierung beginnt / Arnold: Kosten könnten bei 30 Millionen Euro liegen

Das marode Gebäude wird in den nächsten zwei Jahren nahezu komplett entkernt, dann nach zeitgemäßen Veranstaltungsansprüchen umgebaut, besser isoliert und mit neuer Technik ausgestattet. Schließlich soll auch das Umfeld neu gestaltet werden – inklusive des Albaniplatzes. Diese Planung übernimmt das Büro Prosa aus Darmstadt.

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Die Verkehrsführung rund um den Albaniplatz wird im Herbst ein Thema in der Politik. 
FOTO: CH

Im Mai beschließt der Rat die Sanierung der 54 Jahre alten Halle - nach einem langen Diskussionsprozess. Ein Abriss und Neubau der Halle ist mit der Ratsentscheidung vom Tisch. Aus finanziellen Gründen verzichtet die Stadt auch auf einen Erweiterungsanbau. Nach ersten Berechnungen soll die Sanierung etwa 19,5 Millionen Euro kosten. Im Mai wird die Frage nach den Kosten erneut diskutiert. CDU-Mann Hans-Otto Arnold wagt eine Prognose – 30 Millionen Euro.

Die Verkehrsführung rund um den Albaniplatz wird im Herbst ein Thema in der Politik. Eine mögliche Fahrbahn vor der Albani-Schule stößt auf Kritik, einigen können sich die Ratspolitiker noch nicht. Mehrere Varianten sind weiter in der Diskussion. Ob der Verkehr durch den Cheltenhampark, an der Schule entlang oder doch einfach so, wie heute an der Stadthalle vorbei geführt wird, bleibt völlig offen. Ebenso eine weitere zentrale Frage, nämlich der Wunsch, unter dem Albaniplatz eine Tiefgarage zu bauen. Die entscheidenden Fragen dabei: Wer baut sie? Wer betreibt sie? Wie wird sie finanziert? Diese Themen werden die Göttinger auch 2019 weiter beschäftigen.

Trubel um Titanwurz

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FOTO: MISCHKE

Tagelang beschäftigt eine einzige Pflanze Tausende von Menschen – bis die Göttinger Titanwurz (Amorphophallus titanum) schließlich erschlafft. Wer das Spektakel im Alten Botanischen Garten nochmals sehen will, muss jetzt Geduld haben. „Wann sie wieder blühen wird, wissen wir nicht“, sagt Kustos Michael Schwerdtfeger. Die 35 Kilo schwere Knolle unter der Erde wird als nächstes ein großes Blatt austreiben, das mittels Fotosynthese die ausgezehrte Knolle mit Nährstoffen versorgt. Bestäubt wurde die Pflanze nicht. Die Pflanze nehme ihre eigenen Pollen nicht an, erklärt Schwerdtfeger, man müsste also Pollen von einer anderen Pflanze besorgen. „Das wollen wir nicht, denn die Fruchtbildung würde die Knolle sehr schwächen und auszehren. Aber wir wollen ja in möglichst wenigen Jahren einen möglichst noch größeren Blütenstand präsentieren.“ BIB

Göttingerköpfe

Armonies zum Gänseliesel gewählt

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Sophia Armonies ist das neue Gänseliesel. Die 20-jährige Theologiestudentin gewinnt am 30. September die Wahl beim Gänselieselfest. Ein Punkt, der die Jury für die junge Frau einnahm, war zweifelsohne ihre Aussage, sich in Göttingen zum ersten Mal zu Hause zu fühlen. Dazu die gebürtige Krefelderin: „Als junger Mensch ist man hier in der Mitte der Gesellschaft.“ chb

Einer der besten Spieler weltweit

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Maro Franke ist einer der besten World-of-Warcraft-Spieler weltweit. Im Oktober fliegt der 21-jährige Göttinger nach Los Angeles, er hat sich für die Blizzcon qualifiziert – die WM der WOW-Spieler. Die Europäer treten gegen Teams aus USA, Südamerika, Australien, China und Korea an. Frankes Team kam auf den 5. Platz. bib

DJ Albi feiert sein 50-Jähriges

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Albert Bührmann ist in Göttingen und Umgebung eine Institution. Der Mann, den alle nur als „DJ Albi“ kennen, steht seit 50 Jahren an den Plattentellern. Am 30. November 1968 bringt der damals 14-Jährige erstmals Menschen auf den Tanzflächen in Bewegung. Ein Talent, das er auch 50 Jahre später nicht verloren hat. ms