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Der Traum vom gesunden Rücken

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Untersuchungen zeigten, dass eine günstige Haltung der Wirbelsäule im Liegen am besten auf einer flexiblen Unterfederung mit einer darauf abgestimmten Matratze erreicht wird. In dieser Liegehaltung können sich Körper und Geist im Schlaf optimal regenerieren. FOTO: LATTOFLEX/AGR

Was verursacht den Rückenschmerz?

Göttingen/Bremervörde. Rückenschmerzen sind längst zur Volkskrankheit Nummer eins geworden. Oft werden die Ursachen dafür in falscher Belastung, zu langem Sitzen oder einer Vielzahl anderer Faktoren im Tages- und Arbeitsablauf vermutet. Doch auch wenn die Wachphasen wichtige Anhaltspunkte liefern, kommt der Schlaf oft zu kurz bei der Ursachensuche. Denn wie man sich bettet, so schläft man nicht nur, sondern so schützt man auch seinen Rücken. Der Verein „Aktion Gesunder Rücken“ (AGR) gibt Tipps für eine bessere Rückengesundheit – auch im Schlaf.

Mit den Schlaf-Tipps der „Aktion Gesunder Rücken“ kann er wahr werden

Rückengerechtes Liegen will gelernt sein. Allerdings ist das Empfinden, was bequem und was unbequem ist, Ausdruck unserer Wirbelsäule und der daraus resultierenden Gewöhnung an Körperhaltungen. Die Wirbelsäule soll in der Rücken- und Seitenlage so liegen, wie es ihrer natürlichen Form im aufrechten Stehen entspricht. Leider schlafen viele Menschen immer noch in wenig ergonomischen oder durchgelegenen Betten, was oftmals die sprichwörtliche Grundlage der Rückenprobleme ist. Die meisten liegen auf einem herkömmlichen, in jeglicher Hinsicht veralteten Lattenrost. Die aktuelle Bettentechnik arbeitet heute mit einer Flügelfederung, bietet individuell verstellbare Komfortzonen und sorgt so für die geeignete Basis unter der gewählten Matratze. Diese sollte ebenfalls eine optimale Anpassung, Flexibilität und Entlastung sowie Unterstützung für einzelne Körperzonen bieten.

Liegen hat ab jetzt System

Untersuchungen zeigten, dass eine günstige Haltung der Wirbelsäule im Liegen am besten auf einer flexiblen Unterfederung mit einer darauf abgestimmten Matratze erreicht wird. In dieser Liegehaltung können sich Körper und Geist im Schlaf optimal regenerieren. Das gilt auch für die Bandscheiben. Je weniger Belastungen sie im Liegen erfahren, desto besser können sie die benötigte Nährflüssigkeit aufnehmen. Und auch die Muskulatur profitiert von der entspannten Liegeposition.

Darum sollte das Bett die unbewussten, natürlichen und erforderlichen nächtlichen Bewegungsabläufe und Lageveränderungen unterstützen. Bis zu 60 Mal wechseln wir pro Nacht die Schlafhaltung. Obwohl dies alles seit langem bekannt und besonders für Menschen mit Rückenbeschwerden wichtig ist, haben sich moderne Bettsysteme noch längst nicht überall durchgesetzt. Sie sind bisher nur in rund einem Drittel der deutschen Haushalte vorhanden. Tipps zur richtigen Auswahl gibt es im Fachhandel, der dazu individuell beraten kann.

Entspannung ist Kopfsache

Matratze und Lattenrost sind ausgewählt, nun fehlt noch das richtige Kopfkissen. Auch hier kommt es auf individuelle Bedürfnisse an: Seitenschläfer oder Rückenschläfer, fest oder lieber weicher? Tatsächlich hat das Kopfkissen erheblichen Einfluss auf die Halswirbelsäule und sollte Kopf- und Nackenbereich optimal stützen und entlasten, um verspannten Schultern oder Nacken vorzubeugen. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt sich auch für den Kissenkauf eine Beratung im Fachhandel.

Da muss frische Luft ran

Es gibt noch weitere Faktoren, die der Rückengesundheit zu Gute kommen. So sollte beispielsweise für genug Platz gesorgt werden. Für die nötige Bewegungsfreiheit ist eine ausreichende Bettgröße erforderlich. Das Klima im Schlafraum sowie im Bett ist ein weiterer entscheidender Aspekt. Mit einer thermoregulierenden Bettdecke lässt es sich darüber hinaus oftmals leichter einschlummern und die ganze Nacht erholsam durchschlafen. Denn wer friert, kommt ebenso wenig zur Ruhe wie Menschen, die in der Nacht übermäßig viel schwitzen. So entsteht schnell ein Teufelskreis: Wenn es zu warm ist, schieben wir reflexartig die Bettdecke zur Seite. Ist nun der Körper der Zugluft ausgesetzt, kühlt er schnell aus, was zu Verspannungen und Muskelverhärtungen führen kann.

Viele Faktoren wichtig

Letztendlich entscheidet das Zusammenspiel aus vielen verschiedenen Faktoren über den gesunden Schlaf. Die Stellschrauben reichen vom Lattenrost und der Matratze über das Kopfkissen und die Decke bis zum idealen Raum- sowie Bettklima. All dies sind wichtige Aspekte, um einen gesunden Rücken zu fördern und vorhandene Schmerzen zu lindern – beziehungsweise sie gar nicht erst aufkommen zu lassen. ots

Was verursacht den Rückenschmerz?

Göttingen. Rund 85 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden mindestens einmal in ihrem Leben an Rückenschmerzen. „Bei der Versorgung kommen in vielen Fällen unnötige Maßnahmen zum Einsatz“, sagt Dr. Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD): „Eine solche Überversorgung kann Patienten schaden.“

Für Diagnose und Therapie ist es wichtig, zwischen nicht-spezifischen und spezifischen Rückenschmerzen zu unterscheiden. Nicht-spezifische Rückenschmerzen lassen sich in der Regel nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen und können durch Faktoren wie Bewegungsmangel oder Fehlbelastungen ausgelöst werden. Hinter spezifischen Schmerzen können unter anderem ein akuter Bandscheibenvorfall oder eine Verengung des Wirbelkanals stecken. Ob Hinweise auf spezifische Ursachen vorliegen, kann der Arzt durch ein Gespräch und eine körperliche Untersuchung feststellen. spp-o

Info Bei Fragen zum Thema ­berät die UPD kostenfrei und unabhängig unter Telefon 0800 / 011 77 22 sowie online auf ­patientenberatung.de.