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Lars Denecke: Ein Mostmobil aus Seulingen

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Manche Nutzer der Anlage liefern gleich anhängerweise Äpfel an. FOTOS: HINZMANN

Zwischen Mitte September unf Ende Oktober ist das Mostmobil von Lars Denecke aus Seulingen auf Tour – und presst mit Hilfe einer Obstkelterei aus Fallobst Saft.

  

„Das gelieferte Obst wird in einem ersten Schritt auf ein Förderband gelegt, und faule Stücke werden aussortiert“, erklärt Denecke. Danach werde das Obst in einen Reinigungsbehälter und schließlich in eine Rätsche geleitet, wo die Früchte zerkleinert würden. Das Erzeugnis werde anschließend gestapelt und mit Hilfe einer Packpresse ausgepresst, beschreibt Denecke den Produktionsvorgang. „Anschließend können Kunden selbst entscheiden, wie sie ihren Saft abgefüllt bekommen möchten. Die erste Möglichkeit bildet die Pasteurisierung. Hier wird der Saft auf schonende 78 Grad Celsius erhitzt und haltbar gemacht. Die Abfüllung des Saftes kann aber auch als Kaltpressung erfolgen, beispielsweise für die Verwendung zur Herstellung eines Apfelweins“, so Denecke. Kunden erhalten ihren eigenen Saft schließlich in Fünf-Liter-Saftboxen. Ein pasteurisierter Saft sei darin zwei bis drei Jahre haltbar.

Nach Angaben von Denecke würden viele Menschen, die zahlreich eigenes Obst ernten, oftmals gar nicht wissen, was sie mit diesen Mengen anfangen können. Während der Ausübung seiner ganzjährigen Arbeit (Gartengestaltung und Baumpflege) würde er deshalb immer wieder auf die Möglichkeit des Apfel- oder Birnenmostens hinweisen. Denecke betont, dass für den Vorgang des Mostens Fallobst benötigt wird. „Zum Mosten eigenen sich reife und am besten etwas säuerliche Früchte, denn dadurch wird der Saft haltbarer. Birnen können wegen ihrer Süße so beispielsweise nicht allein gemostet, sondern nur mit Äpfeln kombiniert werden. Aus Äpfeln dagegen kann ein reiner Apfelsaft produziert werden“, berichtet Denecke. Aus 100 Kilogramm Obst könne eine Menge von 70 Litern Saft gemacht werden. „Jeder Kunde kann durch sein Obst seine eigene Qualität bestimmen“, nennt er einen Grund, warum sich Menschen zum Mosten ihres Fallobstes entscheiden. Ein weiterer Aspekt sei zudem, dass Kunden den Inhalt ihres Getränks genau kennen würden und weiter den Mehrwert des eigenen Obstes zu schätzen lernen würden.

Lars Denecke: Ein Mostmobil aus Seulingen-2
Der Apfelsaft wird für die bessere Haltbarkeit erhitzt, bevor er – hier von Sabine Kotzbauer – in Plastikschläuche und Umkartons verpackt wird.

Ab einer Menge von 1500 Kilogramm kommt das Mostmobil in jede Ortschaft in der Umgebung. Ab einer Menge von 80 Kilogramm garantiert Denecke seinen Kunden einen Saft aus ausschließlich eigenen Früchten. Das Mostmobil benötigt für einen Besuch einen Platz von mindestens zehn mal zehn Metern, einen Starkstromanschluss (380 Volt) und einen Trinkwasseranschluss. Weitere Infos und Termine gibt es telefonisch unter der Nummer 0173 / 211 3221. sv