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30 Jahre Kommunale Beschäftigungsförderung

Adelante – auf geht´s!

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In einer zwölfmonatigen Qualifizierung werden die Beteiligten des Projekts geschult. Auf dem Foto ein Teilnehmer aus Spanien. FOTO: R

Die kommunale Jugendberufshilfe

Als Projekt im Rahmen des Fachkräftebündnisses Südniedersachsen ist das primäre Ziel von Adelante!, Fachkräfte aus dem EU-Ausland – aktuell aus Spanien - für die Region zu interessieren und zu gewinnen. Im Kern steht eine zwölfmonatige Qualifizierung in südniedersächsischen Betrieben für junge Erwachsene, die bereits eine abgeschlossene Ausbildung mitbringen.„Die jungen Menschen bekommen in unserem Land eine berufliche Perspektive, und gleichzeitig können sich unsere Unternehmen durch sie gezielt mit qualifizierten, neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verstärken. Dies ist ein Gewinn für beide Seiten und deswegen freue ich mich, dass sich so viele niedersächsische Unternehmen an diesem Projekt beteiligen“, sagt Staatssekretär Dr. Berend Lindner vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Das Land Niedersachsen unterstütze „Adelante!“ mit rund 77 000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). Das Land fördere die pädagogische Betreuung und vertiefende Deutschkurse bei vier regionalen Trägern des Projekts, darunter die Beschäftigungsförderung Göttingen (kAöR) für den Landkreis Göttingen.„Mit Adelante bieten wir der regionalen Wirtschaft einen Baustein gegen den zunehmenden Fachkräftemangel und die Chance, qualifizierte und engagierte Nachwuchskräfte aus dem Ausland zu gewinnen“, sagt Dr. Horst Schrage, Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover, die das Programm „Adelante!“ vor fünf Jahren gestartet hatte. Zusätzlich zur Qualifizierung im beruflichen Bereich legt die BFGoe Wert auf die Sprachförderung, das kulturelle Programm und einen guten Austausch der Teilnehmenden untereinander.„Wir versuchen immer einen Rahmen zu geben, der Zusammenhalt und zugleich möglichst viele Anknüpfungspunkte vor Ort schafft“, so Uta Heinemann, pädagogische Mitarbeiterin im Adelante-Projekt.

Die Herausforderung Ausland geht weiter: Mit Adelante! ist ein weiteres Angebot im Bereich europäischer Austausch bei der BFGoe hinzugekommen.

Die kommunale Jugendberufshilfe

Niedrigschwellige Unterstützung und Begleitung

Seit 30 Jahren gibt es die Beschäftigungsförderung Göttingen (kAöR) und ebenso lange liegt ein wichtiger Fokus der Arbeit auf der Jugend. Die einzelnen Bereiche der Jugendberufshilfe zu erfassen, ist dabei gar nicht immer ganz leicht, denn das Team von Frauke Müller-Brandt, Leiterin der Abteilung Jugendberatung der BFGgoe, engagiert sich in vielfältiger Weise.

Eines ist allen gemeinsam: „Alle Angebote sind niedrigschwellig – wir weisen niemanden ab. Die Frage ist immer: Wie können wir weiterhelfen oder wohin können wir weitervermitteln“, so Müller- Brandt. Ein Beispiel ist die offene Beratungsstelle für junge Erwachsene, das Pro-Aktiv-Center: „Das ist das Angebot, welches am längsten besteht. Man kann sagen, die Jugendberufshilfe begann damals mit den Jugendwerkstätten und dem Vorgängerprojekt des Pro-Aktiv-Centers.“

In der Struktur der kommunalen Jugendberufshilfe setzt das Pro-Aktiv-Center bei den „Ältesten“ an – die Zielgruppe sind junge Erwachsene bis 27 Jahren.

Aber nicht erst an dieser Stelle beginnt die Arbeit der Pädagogen. „Wir sind, z.B. mit der Berufseinstiegsbegleitung, auch direkt an den allgemeinbildenden Schulen tätig. So können die Schüler vor Ort mit uns Kontakt aufnehmen.“ Der Schwerpunkt der Angebote liegt bei der Einzelbegleitung, manchmal kombiniert mit Gruppenangeboten.

Viele der ratsuchenden Jugendlichen kommen aus Familien, in denen sich wenig Raum für Unterstützung bietet. Nicht immer hat das mit Desinteresse zu tun. Bei Menschen mit Migrationshintergrund können auch fehlende Sprachkenntnisse oder die Unkenntnis über den Arbeitsmarkt zu Beratungsbedarf führen. Viele Jugendliche kommen aber auch mit einer intensiven persönlichen Vorgeschichte, sind in finanziellen Nöten oder haben psychische Schwierigkeiten: „Wir können in allen Projekten längerfristig beraten, wenn der Bedarf vorhanden ist. Das können manchmal auch mehrere Jahre sein.

Wer abbricht, darf wiederkommen. Wir begleiten über die verschiedenen Schwellen bis in die Ausbildung hinein.“